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X. Harzburger Songnacht:
Musikalische Leckerbissen für 180
Ohren
Live und handgemacht: X. Harzburger Songnacht mit "Köhlert & Friends", Sara
Spade und "Jamboree"
Ein Jubiläum im Schloss: Zum zehnten Mal luden Rolf Köhlert und
Kulturklub am Freitagabend zur "Bad Harzburger Songnacht". Unter dem bewährten Motto "Musik live und
handgemacht" boten die Künstler ihren gut 90 Zuhörern ein optisch wie akustisch buntes
Musikgemisch.
Den Auftakt gestaltete Songnachtvater Köhlert in gewohnter Manier mit seinen "Friends".
Unterstützt von Carsten Eberts (Gitarre/Gesang), und Traute Wethkamp (Gesang) reiste Köhlert von
seinem musikalischen Liebling Van Morrison über Songs von John Lennon und Paul McCartney bis hin zu
George Harrison. "Ringo" Bachmann und Uwe Schmidt (Köhlert: "Meine Rhythmusmaschine aus
Göttingerode") begleiteten das Trio gewohnt souverän.
Dass die Proben in diesem Jahr eher kurz ausfallen mussten - Carsten Eberts studiert in Bayern, Traute
Wethkamp steckt mitten im Abitur - war (kaum) zu hören. Zu gut ergänzten sich die drei
eingespielten Musiker stimmlich.
Zum Abschluss des ersten Teils - als hätte man darauf gewartet - "We can work it out" von den
Beatles. Und kaum waren die letzten Töne des Songnacht-Klassikers verklungen, genoss es Rolf
Köhlert sichtlich, das Highlight des Abends anzusagen: Sara Spade. In Marburg habe er die Britin
getroffen und sei sofort "hin und weg" gewesen, schwärmt Köhlert. Ihre Musik? Einfach "thrilled",
wie es der Songnachtvater ausdrückt. Was folgte, war ein absoluter Leckerbissen für 180 Ohren.
Sara Spades Auftritt war Songnacht pur. Ein Barhocker und eine Gitarre - mehr "Hilfsmittel" brauchte die
29-jährige nicht. Charmant, gefühlvoll und unglaublich sensibel klangen die Songs; ob gecovert
oder aus der eigenen Feder, ob nachdenklich gehaucht oder humorvoll geträllert. Nach Tracy Chapmans
"Fast Car" ging ein Raunen durch die bisweilen wie gebannt wirkenden Reihen. Eine Musikstunde, die wie im
Flug verging.
Mit ihrem Auftritt ließ Songwriterin Spade Erinnerungen an Meike Köster aufkommen, die die
Songnacht zuletzt vor drei Jahren als Solokünstlerin bereicherte. Und wieder einmal schien sich das
ungeschriebene Gesetz zu bestätigen, dass der Mittelpart musikalisch herausragt.
Vielfalt und bunte Klänge waren den Songnachtbesuchern im Vorfeld angekündigt worden. Für
diese Farbe sorgte abschließend die deutsch-brasilianische Formation "Jamboree" aus Hannover. Nach
Sara Spade ein harter Schnitt, der mit zunehmender Spieldauer aber durchaus gelang. Und das nicht zuletzt
aufgrund der sehr groovigen Samba- und Bossa-Nova-Rhythmen. Serviert mit einem Schuss brasilianischem Feuer
war die Musik ein melodischer Start in ein sonniges Pfingstwochenende.

Zum Auftakt gab es Bewährtes mit Rolf Köhlert (rechts) und seinen "Friends" Traute Wethkamp,
Carsten Eberts, Uwe Schmidt und "Ringo" Bachmann.

Charmant, gefühlvoll und musikalisch ein absolutes Highlight: Sara Spade aus England stellte ihr neues
Album vor.

Farbige Töne und heiße Rhythmen steuerte die Formation "Jamboree" aus Hannover zur "X. Bad
Harzburger Songnacht" bei.
Fotos: Eike Zenner, Goslarsche Zeitung |
Artikel: Eike Zenner
GZ von Di., 01.06.2004 |
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